Amdir - Insel der Hoffnung - Forum

Normale Version: Von Prosa und Poesie
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Auf dem Mittwinterfest sprach Roan folgendes Gedicht auf und verbildlichte die Geschichte mit Illusionen in Realgröße:

Zitat:
Niemals loslassen
Einst erzählte man mir, lang ist es nicht her,
diese Geschichte hier, sie spielt am Meer.
Dort lebte ein Fischer mit seiner Frau
Sich seines Glücks sicher, so er sie anschaut.

Das Wetter war kalt, ein Wandrer kam ein
bat um Unterkunft bald, sie luden ihn ein
Das Paar war im Schlaf, er fing an zu stehlen
Als die Frau es dann sah, wars um sie geschehen

Lass nicht los, lass niemals gehn.
Sonst ist es schnell ums Glück geschehn.
Gleitet wie Sand aus deiner Hand
Mach aus wenig Zeit Unendlichkeit

Der Witwer ging raus um zu fragen um Rat
zu einem städtischen Haus, erzählte er von der Tat
Wohl ein Wirker hier wohnt mit unglaublicher Macht
Damit es sich für ihn lohnt, der Witwer Geld mitgebracht

Er sagte: "Viel ist es nicht, doch hoffe ich es reicht aus".
Der Wirker räusperte sich: "So macht euch nichts draus.
Zu wertvoll ist Glück, man kanns nicht bezahlen.
Geb ich euch dieses Stück und ihr dürft es behalten".

Lass nicht los, lass niemals gehn.
Sonst ist es schnell ums Glück geschehn.
Gleitet wie Sand aus deiner Hand
Mach aus wenig Zeit Unendlichkeit

Der Wirker sodann eine Sanduhr ihm gab
Er erklärte dem Mann: "Nutzt die Zeit, die ihr habt.
Die Uhr lässt euch durchleben einen beliebigen Tag
Immer aufs neu so ihr eben einen festgelegt habt".

Es dauerte nicht lang, der Witwer kehrte Heim
Regen floss ihm entlang vom Kopf bis zum Bein.
Schon nach kurzer Zeit die Sanduhr vor ihm stand,
Seinen Kopf zu ihr neigt, schaut zum rieselnden Sand.

Lass nicht los, lass niemals gehn.
Sonst ist es schnell ums Glück geschehn.
Gleitet wie Sand aus deiner Hand
Mach aus wenig Zeit Unendlichkeit

Schon so oft geschah es, zum gleichen Picknick er lief
An der Seit seines Weibes, nie allein er sie ließ.
Die ersten Male, zu lächeln sie neigte
Mit zunehmender Zahle sie dann nur noch schweigte

Der Fischer so fragte, seine Frau ihm erklärte,
dass etwas nicht stimmte und sie es nun merkte.
Er erzählt von der Uhr, sie bittet ihn es zu beenden,
Sie möchte kommen zu Ruh, er soll zum Leben sich wenden

Lass nun los, lass endlich gehn,
die Zeiten kommen, die Zeiten gehn
Die Schwestern Glück und Unglück untrennbar,
Oft hilfts abzuscließen mit dem was war.

Durch des Witwers Hand lief der Uhren Sand,
Und schon kurz darauf der Zauber verschwand.
Dann kam der Alltag, er lebte sein Leben
und er suchte Trost im Eifern und Streben

Er ging in die Stadt seinen Fisch zu verkaufen.
Eine Frau kam zu ihm, sie hat sich verlaufen.
Es enstand ein Gespräch und er fand sein Glück.
so kehrte es in jener Frau zurück.
Folgende Geschichte erzählte Roan einst Loore und Selenne und nun Kim:

Zitat:
Die verfolgte Herzogin

Es lebten einst in einem fernen Land ein Herzog und seine Gemahlin. Ihrem Lehen ging es gut, sie waren mit drei Kindern beschenkt und auchzwischen ihnen sah es gut aus. Während er die beiden Söhne mit zur Jagd nahm, zeigte sie der Tochter in der Freizeit, wie man stickt oder besuchte ein paar Freunde. Wollte jedoch das Paar unter sich sein, so ritten sie gemeinsam aus und schauten sich die Wiesen und Wälder an.

Und so kam es wieder, dass sie ausritten. Mit getrappel ging es durch einen hübschen Wald. Doch als der Abend dort anbrach, nahmen beide hinter sich einen Schemen war, welcher ihnen folgte. Beide gaben sie ihren Pferden die Sporen, aber auch der Schemen wurde schneller und so holten sie alles aus ihren Pferden raus, zu was sie im stande waren. Das Pferd der Herzogin schaffte dies schließlich nicht mehr und stürzte, mit ihm die Herzogin. Sie stieß sich den Kopf und um sie wurde es schwarz.

Als sie schließlich erwachte, war sie allein. Nicht einmal ihr Pferd lag oder humpelte dort. Sie sah sich um um suchte den richtigen Pfad. Und so kam es, dass sie jene vermummte Gestalt sah, welche mit schnellen Schritten auf sie zukam. In der rechten Hand eine blutige Sichel. Instinktiv floh die Herzogin vor jener Gestalt und atmete erleichtert durch, als sie das Wiehern eines Pferdes hörte. Schnell rannte sie in die Richtung, von wo sie das Geräusch wahrnahm. Noch erleichterter war sie, als sie es schließlich fand und den Reiter sah. Sie erkannte ihn als ihren Gatten und so lief sie zu ihm. Zu ihrer Überraschung sah er sie erst irritiert an. Nach wenigen Augenblicken kam das vermummte Wesen auch schon so nah, dass sie es vom Pferd her sehen konnten. Es schrie und dieser Schrei hatte ncihts menschliches an sich. So besann sich der Reiter, griff nach der Hand der Herzogin, zog sie auf sein Pferd und ritt mit ihr davon.

Sie kamen zu Hause an und sie erkannte ihr Heim, die Gemälde, die Einrichtung, jedoch nicht die Leute. Es waren ganz andere Bedienstete. Doch sie fragte nicht, zu glücklich, war sie wieder zurück zu sein. Der Herzog brachte die Herzögin in ein gemütliches Zimmer. Sie solle sich ausruhen und er werde sich um alles kümmern. Nach einiger Zeit kehrte er zurück, bei sich ein paar Leute in Robe und ein paar in Rüstung. "Das ist deine Eskorte. Wir gehen nochmal in den Wald und ich möchte, dass du uns zeigst, wo du die Gestalt das erste Mal sahst. Keine Sorge, wir passen gut auf dich auf. Es wird dir kein Leid geschehn". Eher etwas zögerlich willigte die Herzogin ein und sie machten sich auf den Weg in Richtung Wald.

Als sie schließlich im Wald ankamen, machten sie sich auf die Suche nach jener Stelle. Die Eskorte verhielt sich seltsam. Sie zauberte, untersuchten den Ort und bereiteten dann schließlich sowas wie ein Ritual vor, doch den Herzog schien dies nicht zu stören. Das war auch der einzige Grund, warum sie ruhig blieb. Nachdem sie den Ritus vorbereitet hatten, streuten sie einen Kreis von Pulver um den gesamten Platz. Herzog und Herzogin begaben sich gemeinsam in die Mitte und warteten. So geschah es schließlich, dass der Vermummte wieder erschien. Er wandte seinen Kopf zu ihr und stieß ein weiteres Mal seine Schreie aus, welche von seinem Verlangen nach ihr zeugten. Der Herzogin kroch das Unbehagen bis zum Hals und schnürrte ihr die Kehle zu, während der Mann neben ihr sein Schwert zog und dieses mit einem leuchtenden Öl bestrich, so dass die Waffe selbst zu leuchten begann. Reges drakonisches Gemurmel verließ die Münder der berobten Leibwächter, just in dem Moment, da das Wesen den vom Pulver abgegrenzten Bereich betrat. Es schrie erneut auf, aber nun konnte die verängstigte Frau neben Verlangen auch Schmerz hören. Die blutige Sichel vor sich gestreckt torkelte es mit gierigen Augen auf sie zu. Doch noch bevor eine Berührung möglich war, stieß der Herzog mit dem Schwert nach vorne und verwickelte den Sichelkämpfer in einen Nahkampf. Es war nicht einfach, aber zusammen besiegten sie das Wesen und beendeten seine Existenz. Danach ritten sie wieder heimwärts.

Wieder an der Burg angekommen zahlte der Burgherr die Söldner aus und bedeutete der Herzogin ihm zu folgen. Sie gingen über die Gärten zum Familienfriedhof. Der junge Mann sah sehr ernst drein, als er sich schließlich wieder zu ihr wandte und anfing zu reden. "Ich erkannte dich von einem Gemälde, auch dein Reitunfall war mir bekannt. Dieser geschah vor mehreren Generationen. Das Wesen, das dich verfolgte war ein Geist, welches sich schon seit langem von anderen Geistern nährte um stärker zu werden. Dazu musste er erst dafür sorgen, dass jemand starb und es traf dich. Ich bin dein Urenkel und dies ist deine Ruhestätte, direkt neben deinem Gatten". Der Mann, der ihrem Mann so gleichte, deutete auf zwei ältere Gräber, welche ihren Namen und den ihres Mannes trugen. Die Herzogin sah erst verwirrt, dann gequält zu ihnen herunter. "Tot? Ich? Aber ich bin noch hier, doch wo ist mein Gatte, ich......Was soll ich nur machen?" Voller Mitleid wurde sie von ihrem Urenkel umarmt. "Alles was du tun musst, ist hinübergehen. Dein Mann wartet bereits auf dich. Nun, da du weißt, dass du tot bist kannst du es. Fürchte dich nicht. Der Tod ist nicht das Ende". Von seinen Worten getröstet nickte sie und plötzlich erstrahlte alleine für sie sichtbar ein helles, warmes Licht und in der ferne konnte sie ihren Mann schon sehen. Er schaute sie lächelnd an und streckte seine linke Hand nach ihr aus. Mit Freudentränen rannte sie ihm entgegen.

Kim schien von dieser Geschichte sichtlich mitgerissen.

((Inspiririert von Supernatural....irgendwo in der ersten Staffel.))
Auf dem Lichterfest in Elboria trug Roan folgende Geschichte mit Illusionen vor:

Zitat:
Von Stolz, Ehrgeiz und Wertschätzung

Vor vielen Jahren lebte ein vom Leben reich beschenkter Mann in einem großen Dorf. Er war sowohl in der Malerei sehr talentiert wie auch glücklich verheiratet. Jene Frau war sowohl schön als auch von gutem Herzen. Was sie nicht zu genüge hatten war Geld, denn der Maler war recht unbekannt. Eines Tages kam eine reiche Frau der Stadt in das Dorf und wurde auf den Maler aufmerksam. "Oh, habt ihr sie alle gemalt", fragte die fremde Frau, welche versuchte, ihn mit ihren weiblichen Reizen zu umgarnen, doch schienen diese ihn nicht zu überzeugen. Allerdings reagierte der Maler mit einem Ausdruck von Stolz auf seinem Gesicht: "So ist es". Wer immer auch jene Frau war und was sie wollte, sie änderte ihre Strategie. "Ich besitze ein großes Anwesen, in welchem sicherlich auch genug Platz für eine Ausstellung eurer Werke ist. Wie klingt das für euch?" Der Köder war ausgelegt und der Mann schlug ein. Er dachte auch daran, dass er seine Frau glücklicher machen konnte, aber vor allem war es sein Stolz und sein Ehrgeiz, welche ihn dazu antrieben. Tatsächlich kam der große Erfolg und er fing an mehr zu malen, labte sich am Zuspruch, doch kam mit der Zeit die Zeit mit seiner Frau zu kurz. So freute sie sich zumindest etwas, als ihr Mann auf die Idee kam, sie zu malen.

"Etwas stimmt nicht", sagte ihm sein Bauch, doch der inzwischen halb wahnsinnige Maler riss alle seine Zweifel davon, egal ob dieses mulmige Gefühl nun öfter aufkam. Es lief gerade zu gut, als dass er sich von so etwas aufhalten lassen könnte. Er brauchte ein Meisterwerk, das alle bisherigen übertrumpfte und kein Motiv war so schön, wie seine Frau. So begann die Entstehung des großen Werks, während die Ehefrau Modell stand. Die wohlhabende Gönnerin beobachtete das Vorgehen mit Freude und das Paar bemerkte nicht, wie sich kurz eine dämonische Fratze in ihr Gesicht schlich. Strich für Strich wurde das Bild lebendiger, ja fast lebensecht und mit jedem Stück,mit dem das Bild vollkommender wurde, welkte des Malers Frau zusehends dahin. Er bemerkte es erst, als sie starb.

Erschrocken riss, der im Gras liegende Mann die Augen auf. Ein Traum. Oder doch nicht? Den Weg nach Hause rennend, wiederholte sich die schreckliche Szene in seinem Kopf. Da war ihr gemeinsames Häuschen und da war auch sie, noch immer lebendig und freundlich lächelnd. Schnell rannte er zu ihr und umarmte sie.

Als eines Tages jene reiche Frau tatsächlich ins Dorf kam, scheuchte er diese davon. Es war ihm eine Lehre. Er würde von nun an stets versuchen, das  zu schätzen, was er bereits in seinem Leben hat. Vor allem seine Frau und Mitmenschen, denn erst als er sie verloren glaubte, wurde ihm klar, wieviel er an ihnen hat und dass sie für ihn zu selbstverständlich wurden.

((Inspiriert vom Film "Im Auftrag des Teufels" und einer Geschichte von Edgar Allan Poe, welcher wesentlich mehr war als ein Meister der schwarzen Romantik, wofür er jedoch bekannt ist))
Auf dem Jahrmarkt führte Roan wieder eine seiner Illusionsgeschichten vor:

Neue Wege finden


Alles hat sich verändert. Wo nun Friede herrscht, tobte einst ein grausamer Krieg. Es war der König der brachen Lande, dem es danach gierte, sein Reich auszuweiten. Beängstigend schnell baute er seine Armeen auf, teilweise schreckliches Gezücht aus scharfzahnigen Monstern mit dunklen Schwingen. Es heißt, der Herrscher soll sich an der Lebenskraft vieler Unschuldiger, vor allem Kinder genährt haben, um seine Jugend zu bewahren oder sie als Energiequelle magisch im Kampf zu nutzen. Nach und nach weitete er sein Reich aus.

Zwei Männer, gute Freunde, entschlossen sich dazu, des dunklen königs Nähe zu suchen, um mit einem Attentat, seine Schreckensherrschaft zu beenden. Sie mischten sich, während eines Festes unter die Gäste, dann unter die Bediensteten und als das Fest vorbei war, schlugen sie zu. Einer von ihnen wurde vom Herrscher tödlich verletzt. Der andere jedoch nahm den mit Ziegenkopffiguren verzierten Dolch seines Freundes, nahm seinen Mut zusammen und.......erstach den Herrscher. Der Friede kehrte wieder.

Diese Legende hörte Conlin oft und gerne, träumte von mutigen Rittern und großen Schlachten, weit weg von seinem Dasein als Tischlersohn. Tag ein, tag aus half er seinem Vater bei der Holzverarbeitung und wünschte sich, dass sich sein Leben ändern mag.

Diesen Lichtblick brachte ihm seine Tante mütterlicherseits, von der man behauptete, sie könne in die Zukunft blicken. Doch war es die Sorte von Änderung, die ihm nicht behagte. Der König der brachen Lande ward ins Leben zurückgekehrt und wird nach der Macht suchen, die ihm verlorenging. Gelänge es ihm, so würde erneut eine Epoche seiner blutigen Herrschaft für lange Zeit andauern. Sie erklärte Conlin, dass er dies verhindern könne, indem er jene Wiedergeburt töte, bevor jene ihre Macht zurückerhält.

So machte sich des Tischlers Sohn auf, nahm die Route, welche seine Tante ihm riet. Ein paar Dörfer weiter wurde er fündig. Ein Priester, welcher um das Versteck von des Eroberers Macht wusste, wurde in seinen Gemächern erdolcht. Zu seinem Glück aber, kauerte dort noch ein Kammerdiener versteckt in einer Ecke, welcher seiner Aussage nach gerade die Fenster putzen wollte und dabei jenes Gespräch kurz vor der Erdolchung mit anhörte. Nicht nur teilte er sein Wissen, auch erklärte er sich bereit, Conlin zu begleiten. Wie damals, als die beiden Freunde loszogen, so stellte es sich Conlin vor.

Der Kammerdiener Linhart erzählte auf ihrer Reise vom Gespräch, in welchem der Priester unter Schmerzen das Geheimnis preisgab. Als einst der Herrscher erstochen wurde, fing der Lebende beider Freunde sieben Tropfen des Blutes auf und speicherte darin die Macht, welche zuvor durch das Stehlen der unzähligen Leben entstand. Kurz darauf starb der Herrscher. Aus dem Blut wurde ein Rubin, welcher von da an einer reichen Familie auf dem Land anvertraut wurde. Die Familie Allebe. Conlin war sich sicher, wenn er auf seine Zielperson treffen wollte, dann wäre dessen Zielort die günstigste Gelegenheit.

Die Familie Allebe war nett, wenn auch vorsichtig. Sie befragten beide und wollten bis zum nächsten Tag alles überdenken. Des Nachts wurde Conlin wach. Irgendetwas bewegte sich durch das Zimmer, das hörte er. Er musste nicht lange suchen. Eine dunkle Gestalt stand an seines Gefährten Schlafplatz und hob langsam beide Arme. War das in seinen Händen nicht ein Dolch? Mit einem Mal hellwach stand der Tischlerssohn auf und warf sich auf den Fremden, in der Hoffnung, seine Arme blockieren zu können. Es kam zum Kampf und zum Kampfeslärm, durch welchen Linhart wach wurde. Dieser griff mit merklichem Geschick in den Kampf ein. Er nahm seinen eigenen Dolch und rammte es dem Gegner in die Seite. Dann entriss er diesem den seinen und rannte davon. War das nicht ein Dolch mit Ziegenkopfverzierungen?

Mit einem mal erinnerte sich Conlin, erinnerte sich an alles aus seinem vergangenen Leben. Wieder einmal lag sein Freund vor ihm...schwer verletzt. Aber wieso wollte er den Kammerdiener töten? Während er die Wunde versorgte dämmerte es ihm und er rannte los, vorbei an den niedergeschlagenen Herrn Allebe. Der Stein wurde ihm entrissen. Und da stand schließlich Linhart, den Ziegendolch am Stein angesetzt, welcher sogleich zu bluten begann. Nur mit jenem Dolch, durch dessen versetzten Wunde er seine Macht verlor, konnte sie wieder in den Ursprungszustand zurückversetzen. Der Wegbegleiter war nie der Augenzeuge, er war des Priesters Mörder. Conlin warf sich auf ihn, entriss ihm den Stein, doch sogleich musste er Dolchstichen ausweichen. Nur mit knapper Not überwältige er den Kammerdiener und konnte nun gut den König der brachen Lande in ihm erkennen.

Jetzt hat er die Chance, er könnte, wie damals auch schon, auf ihn einstechen, doch....er konnte nicht. Es waren nur Tage, aber es kam ihm vor, als waren sie schon so lange zusammen gereist und er mochte ihn, daher besann er sich auf die Fähigkeiten, die er einst besaß. Er schnitt Linhart und sammelte abermals die Bluttropfen. Es waren seine Erinnerungen an die Zeit, da er ein blutrünstiger Eroberer war. Ihm nahm Conlin den düsteren Teil seiner Selbst und schenkte ihm dadurch die Chance auf einen Neuanfang.

Von da an wachten er und sein alsbald genesener Freund über die beiden Rubine und somit über den Frieden.

Dies war nicht nur eine Geschichte über Wiederholung, Veränderung oder darüber, dass wir lernen und bessere Wege finden können. Sie zeigt auch, dass nicht alles so sein muss, wie es scheint. So kann jemand, der alle anlächelt, hinter dem Rücken ein Lästermaul und ein Anghöriger eines blutrünstigen Volkes wie ein zahmes Lamm sein. So könnte der symphatische Kammerdiener dein erbitterster Feind und der listige Attentäter, dein Freund sein. Vertrauen ist wichtig, aber lernt die Leute um euch herum näher kennen. Erst dann vermögt ihr sie besser einzuschätzen.


Alvas und Adams Schausteller spielten Roans gedichtete Geschichte von Dickie Moe nach allen Regeln der Kunst auf dem Hafenfest nach. Roan selber war der Erzähler.

Dickie Moe

Du sitzt vor mir. Voll Tatendrang
bietest du mir deine Dienste an.
Sagst zu mir, du seiest froh,
zu treffen solch große Legende,
welche endlich bringen will zu Ende
seinen großen Kampf mit Dickie Moe.

Horche Bursch, was ich berichte,
die ganze wahre Geschichte.
Wenn du's dann noch immer wagst,
gehen wir auf Monsterjagd.

Des Wassers Riesen gibts in großer Zahl.
Dickie Moe jedoch war ein ganz besondrer Wal.
Wer wagt zu befahren seinen Ort
wird Opfer von jenem Wesen Angriff,
sodass sich entschloss bald jedes Schiff
zu nutzen eine Route weiter fort.

Horche Bursch, was ich berichte,
die ganze wahre Geschichte.
Wenn du's dann noch immer wagst,
gehen wir auf Monsterjagd.

Manch Frachtgut faulte ob langer Reise.
Man bot für Lösung gute Preise.
Wer nicht könnte brauchen gutes Geld?
Doch nicht mein Käpt'n, Arab von Namen.
Für ihn war nichts wertvoll, weder Geld noch Damen,
so wie Dickie Moe's Jagd, zur Not um die Welt.

Horche Bursch, was ich berichte,
die ganze wahre Geschichte.
Wenn du's dann noch immer wagst,
gehen wir auf Monsterjagd.

Die Jagd schlug fehl, jedes mal.
Bald Arab als einz'ges den Angriff befahl,
letzt wie von Sinnen ins Wasser sprang,
dem Wal nen tiefen Stoß versetzte
Dickie Moe in mit unter Wasser presste.
Wir beide suchten und die Suche war lang.

Horche Bursch, was ich berichte,
die ganze wahre Geschichte.
Wenn du's dann noch immer wagst,
gehen wir auf Monsterjagd.

Was wir fanden ein anderes Monster war,
inmitten Moe's Wassern. Wir war'n in Gefahr.
Einzig ich überstand, Moe war mein Retter.
Er zog mich weg von jenen Tentakeln.
Nun klar war der Grund für Moe's kampflustig Handeln,
Mich von Gefahr wegtrieb, gelobt seid ihr Götter.

Horche Bursch, was ich berichte,
Mein Groll ist nicht gegen Moe gerichtet.
So du gegen das andre Monster zu kämpfen wagst,
gehen wir zusammen schon bald auf Monsterjagd.



((Inspiriert von Charles Dickens Werk: Moby Dick))
Es galt, anlässlich der Einhornreinigung, ein lustiges Gedicht zu schreiben. Es wurde ein Spottgedicht, mit welchem Geschehnisse in einen völlig anderen Zusammenhang gebracht wurden.

Einhorn waschen leicht gemacht

Dies ist die Geschichte einer klugen Fee
Mit ihren Schmierfinken oft am See.
Wie oft die Unseelgen sie schwarz geschminkt,
und nur ihr Wundermittel was dagegen bringt.

Doch dieses mal nicht die Kinder schwarz
sondern das Einhorn, welches hier verharrt
Sauberfee Poppaea hats satt
Die Kinder säubern es an ihrer statt

Habens nun wirklich oft gesehn,
können nun auch Material sammeln gehn
Als erstes eines Prinzen Geschenk
Hört sich gut an, wenn mans bedenkt

Für die Gabe die Gruppe was tun muss,
der Prinz verlangte einen Kuss
Ein Mädchen küsste, sich nicht dran störte,
als der Prinz wurd dann zur Kröte.

Nun hatten sie den Krötenschleim,
das nächste würd nicht schwierger sein
Doch gabs das nur von der Feen Königin
und so erzählten sie ihr von Beginn

ab bis zum ende, auf dass sie wisse,
dreckig-peinlich Geheimnisse.
Das zweite nach dem Schleim der Kröte,
war der Königin Schamesröte

Danach sie zu den Peinigern mussten
denn von Unseelies, so sie wussten
bekommen sie die letzte Zutat
Der Junge Caladuris es zu holen hat

Denn er ging stets ungesehn,
und so stahl er im handumdrehn,
die Unterhosen vom Unseelieleibe,
was sie brauchten für die Salbe.

Was da in der Nase brennt,
war der Hosen wertvoll Quintessenz.
Popaea der Kinder Erinenrung nahm
denn zu schmutzig ihre Gedanken warn

Doch so sie den letzten Rest Diziplin verlernten,
sie auch leider ihre Hilfe verwehrten
So blieb Poppaea nichts andres übrig,
als mit Keksen zu bestechen, anders als üblich.

Die Kinder das Einhorn säubern fein
auf dass schwarz solls nicht mehr sein.
Poppaea erschrickt: IST DAS DENN RICHTIG?
Nun ists auf einmal pink und fluffig.

Es war viel Schrecken um nichts,
sie müssen nur abspülen fix.
Der rosa Schaum wird weggespült,
das seidge Fell nun weiß aussieht.
Es war auf Dame Genevas Geburtstag im Dojo. Roan kam erst wesentlich später, da in der Akademie eine Lehrkraft krank wurde und er einspringen musste. Alle Gäste hatten ein Los mit einer Aufgabe gezogen und nutzten die gegebene Vorbereitungszeit, um diese möglichst nach dem Geschmack der Dame zu erfüllen oder falls es nicht gut war, einen Schnaps zu trinken, Wasabi pur zu essen. Dabei erfreuten beispielsweise Dreufang mit einem hitzigen Voltatanz und Aidan mit einem Lied, das man wegen dem Akzent zur Hälfte nicht verstand.
Roan sollte tanzen, alleine oder mit der Dame, aber....hm.....den Tanz von Dreufang mit der Dame konnte er unmöglich toppen, also verband er Tanz mit etwas, das er wesentlich besser kann. .....Texte schreiben. Und so tänzelte er unter Liuvins Musik und gab dabei folgende gesungene, kurz zuvor gedichtete Geschichte zum besten:

Der Weg zum Glück

Ich zog aus von zu Hause, zu finden mein Glück
Den Weg entlang und schaute niemals zurück
Was groß wollt ich werden und schwelgte mit Freude
in Vorstellung. Verlor Sinn, wies leider schien, für hier und heute

*Tänzelnd hopsend macht er den Hans guck in die Luft und fällt irgendwann kontrolliert zu Boden*

Nicht so schlimm
Ich kann schwimm

*Und er beginnt wieder mit dem Tänzeln.*

Wie wär es als Freiherr mit Großbesitz
Alles darunter wär doch nur ein Witz
Als mir wer sagte von spaßig Arbeit
war mir nicht klar, dass ich als Narr soll Sorgen für Heiterkeit

*Da tanzt er einen albernen Tanz und tritt sich augenscheinlich versehentlich selbst auf den Fuß*

Für den armen Narr
war ein Heiler da

*Woraufhin er auf Nujaima zeigte und dann wieder in den Grundtanz zurückfällt.*

Zum Narr gehalten war ich ungehalten
und zog weiter, mein Leben gestalten
Es ging durch einen großen Wald
Da, eine unheimlich Gestalt und aus dem Wald, bin ich hoffentlich bald

*Der Tanz geht in ein Rennen über. Roan eilt zu der Gnomendame Meree und versteckt sich hinter ihr, als sei sie ein Baum*

Na, zum Glück
nur mein Schatten....verrückt

*Grundtanz*

Konnt in Arbeit nicht finden mein Glück
doch reis ich nicht nach Hause zurück
Vielleicht find ich ein gutes Weib
Mit ihr ich teile für eine ganz Weile meine restlich Zeit

*Er zückt eine der Rosen aus dem Gürtel, die Ferdinand Bethsaba geschenkt hat. Der Magier hat sich frecherweise einfach eine ausgeliehen. Nun tänzelt er tagträumerisch auf Bethsaba zu und überreicht ihr die Rose. Erst nachdem sie diese annahm, schaut er hinter sich, weitet die Augen und rennt abermals wieder los, aber diesesmal eine ganze Runde um die Tischgesellschaft.*

Jetzt verfolgt mich der Stahl
vom straffen Gemahl

*Zum Abschluss eine Verbeugung*
Es gab ein Fest, auf welchem jeder eine kleine Gabe erhielt. Cosima bekam ein Gedicht. Wie die Hälfte von Roans Werken, war dieses tragisch und romantisch.


Zitat:
Festung des Eises 
Von Reue und Treue

Ich sehe dich die Flucht ergreifen.
Erst später würde ich begreifen,
wovor du fliest, ein Biest.
Es jagd dich bis in kalte Lande
Weit entfernt der warmen Sande.
Nun das Tor hinter dir schließt.

Mir ist bang, du bist gefang,
hinter Mauer und Gestang
in der Festung ewigen Eises
Weiß, dass ich dich verlier,
so nicht suche nach dir.
Ich werd's tun und hoffe, du weißt es
Bald gerichtet das Biest.
Es gerecht dann geschieht,
nach deinem eigenen Willen.
Wirst du sein zu ihm mild
oder strafen es wild?
Deine Worte sind mir Befehl

Letztendlich hab ich dich gefunden.
Dein Lächeln ist komplett geschwunden.
An Wärme verlierst, du frierst.
Lass mich kommen, dich zu wärmen,
dich abzulenken deines Härmen,
auch wenn du nicht vergeben wirst.

Mir ist bang, du bist gefang,
hinter Mauer und Gestang
in der Festung ewigen Eises
Weiß, dass ich dich verlier,
so nicht suche nach dir.
Ich werd's tun und hoffe, du weißt es
Bald gerichtet das Biest.
Es gerecht dann geschieht,
nach deinem eigenen Willen.
Wirst du sein zu ihm mild
oder strafen es wild?
Deine Worte sind mir Befehl

Mir ist bang, du bist gefang,
hinter Mauer und Gestang
in der Festung ewigen Eises
Hab dir unrecht getan
und nun seh ich dich an.
Es tut mir leid und hoffe du weißt es.
Jagte dich ziemlich weit,
in Frust und Einsamkeit,
durch kalte, eisige Worte.
Bin kein Held, bin das Biest,
doch auch der, der dich liebt
Deine Worte sind mir Befehl!

((Inspiriert von beast in black "blind and frozen". Der Refrainrythmus ist beinahe der selbe))

Dreufang, Lueith und Roan saßen beim elfischen Gasthaus und gönnten sich eine Pause. Lueith kam mit einer Flasche zum Tisch, dessen Inhalt sie "Die Nachtschwarze" nannte, ein Likör aus Kräutern und und Waldbeeren. Den Namen soll das Getränk ihr zufolge von einer Fee haben, welche im Wald sich jenen zeigt, deren tragische Werke aus dem Feenreich ihr gefielen. Dichtkunst Musik. Angeblich verteilte sie auch Gaben, doch was verlangte sie dafür? Vielleicht ist sie nichts weiter als eine Geschichte. Nach dem Vorschlag, Roan könne sich auch zu ihr ein Gedicht ausdenken, überlegte er eine Weile, welches Gesicht er ihr geben wollte. In dieser Version war sie eine grausame Sammlerin von Künstlern. Manchmal sah sie ihr unausgereiftes Potenzial und half es zu entwickeln, auf dass sich der Erzähler oder Sänger als würdig für ihre Sammlung erweisen könne. In dieser Version war es nicht wichtig, dass die vorgetragenen Werke aus dem Feenreich stammen. Dass sie sich nur Künstler holte, ist nicht eindeutig herauszulesen, denn es wird nur von einem von ihnen näher erzählt.

Die Nachtschwarze

Ich sang von jenen, die nicht mehr sind
Erinnerung getragen vom Wind
Zusammen gespürt haben wir Liebe
Den Schmerz nun ich allein, wollt ihn ertränken im Wein
und falls mir dies auch übrig bliebe,
in der Nachtschwarzen.

Die Pain ließ nach, doch in jedem Jahr
sang ich von ihnen, wie ich sie sah.
Der Wald ward die Bühne, Todesort.
Und dann im achten Jahr, standest du plötzlich da.
Für diese Schönheit gibt es kein Wort,
die der Nachtschwarzen.

Dunkle Fee mit unendlicher Pracht,
gabst mir die Gabe in dunkler Nacht,
das Volk mit Liedern zu begeistern.
Liebe, Tragik und Schmerz, das entbrannte dein Herz.
So gings dem Volk beim lauschen der Meister,
wie der Nachtschwarzen.

Es schallten Lieder zu deiner Freud,
für die meines Herzens holde Maid.
Doch dann kam die Nacht der Forderung.
Löst den Gefallen ein, ich soll dein Diener sein,
von heut an folgen deiner Führung,
Oh, du Nachtschwarze.

Meine Freunde warn dir nicht wichtig,
meine Wünsche nicht mehr als lästig.
Ich wollt bleiben, du wähltest Gewalt.
Mir ist endlich klar, wie dumm ich damals war.
Nicht Güte verkörpert die Gestalt,
die der Nachtschwarzen.

Wir sind um dein Wohlgefall'n bemüht.
Wer dir trotzt, sich zu weigern beliebt,
wird schon bald selber kein Mensch mehr sein.
Nicht regend, doch sehend, in fein Pose stehend,
in deinem Schloss als Figur aus Stein,
dem der Nachtschwarzen.

Seid gewarnt, beschwört sie nicht herauf
und wenn doch, geht nicht ein in den Kauf.
Der verlangte Gefall'n wird nicht fair.
Schenkt ihr kein Vertrauen, denn ihr könnt drauf bauen,
ziehen lässt sie euch dann niemals mehr,
sie, die Nachtschwarze.